Treblinka
EIN VERNICHTUNGSLAGER
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Also nun zu unseren Gruppen:
Wer aufmerksam gelesen hat, hat sicher gesehen, dass wir die Gruppe "17.000", die "Täter-Opfer-Gruppe", "VERGESSENES TREBLINKA" und "TREBLINKA II - damals und heute" eingteilt hatten. Momentan ist die Gruppe"17.000" im Fokus. Diese doch fast unvorstellbare Zahl, ist nicht einfach eine Zahl! Diese Zahl hat Bedeutung und wir stellen uns die Frage, wie kann man diese Zahl greifbar, erfahrbar machen und zeigen, dass uns die Schicksale der Opfer heute noch berühren. Dazu haben wir uns bis jetzt viele Gedanken gemacht und sind zu dem Entschluss gekommem, eine Sammelaktion zu starten!! Schüler und Lehrer des Burg-Gymnasiums helft uns "17.000" Gegenstände sammeln. Unsere Frage ist jedoch: WAS?! Eine erste Idee war es, die kleinen Kugeln aus den Tintenpatronen zu sammeln - d.h. jeder Schüler müsste 19 Patronen leerschreiben - das ist schon eine Aufgabe! Als nächstes kam uns die Idee eine Kette aus Büroklammern zu machen, doch es stellt sich die Frage, ob das unsere Emotionen ausdrücken kann !? Unsere letzte Idee war es, 17.000 1-Cent-Stücke zu sammeln und diese dann dem Museum zu spenden. Aber auch hier stellt sich die Frage, ob es angesicht unseres Themas nicht zu leicht ist, diese Summe zu spenden. Überall stehen heute Spendenboxen, doch keiner sieht wohin genu das Geld fließt... wir dachten uns also, warum fragen wir nicht nach euren Ideen und Meinungen! Unsere besten Ideen jedoch wollen wir euch gerne zum abstimmen geben! Wir haben uns nämlich überlegt, es nicht nur bei einer Aktion zu belassen. Die gesamte Gruppe hat vor folgende Ideen in die Tat umzusetzten : > "17.000 Teelichter ", diese sind für jeden ein Symbol des Gedenkens > "17.000 Knöpfe oder Stofffetzen", diese Aktion wäre mit einer Menge Arbeit verbunden, denn wir würden nicht einfach nur Knöpfe sammlen, nein, wir haben vor diese anzunähen. Schreibt uns doch in die Kommentare, welche der Ideen ihr favorisiert oder ob ihr noch weitere kreative Ideen habt!!!
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Nach einer "kurzen" Pause haben wir uns in der letzen Woche das erste Mal wiedergetroffen...trotz der vermeintlichen Arbeitspause, können wir sagen, dass wir schon einen großen Schritt weiter sind.
In unserem letzten Beitrag haben wir euch unsere einzelnen Arbeitsgruppen vorgestellt und wollen euch in der kommenden Woche genaueres über die bisherigen Ergebnisse zeigen, aber dazu später... Am Montag waren Herr Sulek sowie Herr Wetzel vertreten und gemeinsam mit unseren Lehrerinnen haben wir die nächsten Schritte unseres Vorgehens geplant, denn wir haben das Ziel Treblinka zu einem erinnernden Ort zu machen. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch unsere Arbeit, die uns allen sehr viel Freude bereitet, aber natürlich auch anstrengend ist, zu veröffentlichen und euch Teil haben zu lassen an der Geschichte Treblinkas. Hey, nun endlich unser Input zur Arbeit am Projekt "Treblinka"... Wir hatten in der letzten Woche ein Zusammentreffen und haben unsere weitere Vorgehensweise in der Auseinandersetzung mit diesem Thema besprochen. Die Jüngeren haben in der Gedenkstätte angefangen Täter-Profile zu erstellen. Nun wollen wir Kontakt zur Gedenkstätte Bernburg herstellen, da dort Täter aktiv waren, die auch in Treblinka mordeten. Luisa und Anton stellten uns ihr Vorhaben zur virtuellen Aufbereitung des Themas kurz vor. Dazu in einem anderen Beitrag noch mehr.... Nun streben wir an eine Ausstellung, hier in Wettin an, in der wir die bisherigen Ergebnisse präsentieren und an Treblinka erinnern wollen. Dazu haben wir unsere Gruppe in mehrere Kleinteams geteilt, um verschiedene Blickpunkte auszuarbeiten. Hier eine Übersicht der Themen:
Wir sind auf dem Rückweg ...Zum endgültigen Abschluss unsere Reise trafen wir uns gestern Abend um diese gemeinsam zu reflektieren. Im Mittelpunkt dieser Auswertung stand nicht der geschichtliche Kontext, sondern der Verlauf der Reise.
Zusätzlich sollte am letzten Abend auch eine Planung für das weitere Vorgehen unserer Arbeit aufgestellt werden, denn mit unserer Heimreise setzen wir keinen Schluss, sondern einen Beginn, den Beginn der ausführlichen Auseinandersetzung mit unseren gesammelten Eindrücken und Informationen. Am nächsten Dienstag werden wir euch auf den neuesten Stand unserer Arbeit bringen und hoffen, dies auch weiterhin wöchentlich tun zu können . Da heute unser letzter Tag ist, haben wir beschlossen, uns gebührend zu verabschieden. Also sind wir ein letztes Mal zu der Gedenkstätte gefahren, beschritten den Weg, der einst 100000e Menschen in den Tod führte bis zu dem Denkmal, das heute an dem Platz der Gaskammern steht. Dort haben wir eine Gedenkminute eingelegt und Kerzen aufgestellt, um die Menschen zu würdigen, die durch einen grausamen Tod ihr Leben gelassen haben. Auf dem Weg zurück in das Museum war jeder mit seinen Gedanken in der Vergangenheit und hat über das Unrecht, was diesen Menschen passiert ist, nachgedacht. Die Stille war bedrückend. Einem jeden dürfte klar geworden sein, dass dieses Grauen sich niemals wiederholen darf, aber vor allem, dass es nicht in Vergessenheit geraten darf ! ! ! Zum Abschluss haben wir uns einen Vortrag über Treblinka I, das Straf-Arbeitslager, welches dazu diente, Menschen für ihren Ungehorsam zu bestrafen, angehört. Um unsere Dankbarkeit für die Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Treblinka und dem unermüdlichem Engagement, welches die Gedenkstättenmitarbeiter täglich beweisen, zu dokumentieren, haben wir einen Kunstdruck einer Kunst-Schülerin unseres Gymnasiums übergeben. Zur Würdigung unserer Arbeit wird das Museum im Gegenzug über uns und unsere Arbeit berichten. Wir hoffen, dass die weitere Zusammenarbeit engagiert weitergeführt werden kann. Das "vergessene Treblinka" muss ein "erinnerndes Treblinka" bleiben, ein Ort, der, wie Auschwitz oder Buchenwald, in den Köpfen der Menschen existiert und nicht nur der Erinnerung, sondern vor allem dem Gedenken gilt. Da wir ja beschlossen hatten die drei Mädchen des Berufsgymnasiums "Zesput Szkut" mit auf unsere heutige Reise zu nehmen, haben wir sie um 11 zu uns in den Bus eingeladen, sind nach Warschau gefahren um uns das "Korczakianum", das Haus, das einst Kindern eine Familie gab, zu besuchen und zu sehen, mit welcher Emotion die polnischen Schülerinnen dem gegenübertreten. Bei unserer Ankunft standen wir vor einem riesigen grauen Metalltor. Neugierig und als Gruppe nicht angemeldet, öffnete sich automatisch das Tor. Wir betraten das Gelände mit Erstaunen. Auf dem Platz vor dem Haus befindet sich ein oval angelegtes Pflanzenbeet, in dessen Mitte ein großer Stein thront. Von der einen Seite lässt sich dort ein Portrait Korczaks mit seinen Kindern betrachten. Das "Kinderhaus" Korczaks ist von außen mit Gedenktafeln besetzt. Beim Betreten des Hauses spürt man eine deutliche Geborgenheit und ein heimisches Gefühl. Durch die Philologin, die im Waisenhaus Korzcaks Biografie repräsentiert wurden wir trotz unseres unerwarteten Erscheinens herzlich empfangen und in den eigentlichen Aufenthaltsraum "seiner Kinder" geführt, in dem uns die Frau (in deutsch ô.ô ) über Korczaks Erziehungsphilosophie berichtete und uns klar machte, dass er nie gewollt hätte, dass man ihn und seine Geschichte hervorhebt, sondern dass man seine Taten für ihn sprechen lässt. Danach hielten wir uns für ein paar Minuten in dem Raum auf, um diesen auf uns wirken zu lassen.Wir konnten nachvollziehen, was Korczak den Kindern einst geschenkt hat an Liebe, Hingabe, Geborgenheit, Schutz und Zuversicht. Im Zuge dessen befragten wir die polnischen Schülerinnen zu ihrer Verbindung, zu der Vergangenheit. Kinga's Oma beschützte damals einige Kinder vor dem Tod, indem sie ihnen Zuflucht bot. Dies zeigt uns an einem weiteren Beispiel, dass es Menschen gab, die - wie Korczak - ihr Leben für das Leben anderer riskierten. Zum ersten Mal in dieser Woche spaltete sich dann unsere Gruppe. Unsere Lehrer und ein Großteil der Gruppe gingen gemeinsam mit Herrn Wetzel und dem Filmteam auf die Suche den Grenzen des ehemaligen Ghettos. Mit Erfolg!!! Herr Sulek, Lisa, Liesa und unsere polnischen Schülerinnen gingen "mit Hilfe" von google maps zielstrebig voran. Erst in die falsche Richtung, doch dann fanden wir den Weg...zum "Arcadium". Das ist ein riesiges, elegantes und sehr vielfältiges Einkaufszentrum mit tollen Essgelegenheiten *___* Es war wie eine kleine Auszeit von Vernichtung, Tod und Aufarbeitung. Da wir zu einer festgeschriebenen Zeit zurück sein mussten, hatten wir uns entschieden eine Apotheke zum Kauf von Reisetabletten aufzusuchen [für wen, das ist ein Geheimnis ;)], denn unsere Hinfahrt dauerte 11 Stunden. (Ō_Ō) Wir fanden eine Art Krankenhaus im Center (wo uns von einer Angestellten der Weg erklärt wurde), aßen, fragten dann einen Hausmeister nach den Weg (hier sind alle so aufgeschlossen!!! \(ÒoÓ)/ ) und fanden dann endlich die Apotheke. Danach machten wir uns auf den Rückweg. Eindrücke der MitreisendenTreblinka II – eine Todesfabrik Systematische Vernichtung. Diese Aussage wird erst recht deutlich, wenn man sich die erschreckenden Ausmaße vor Augen führt, indem man die Maximalzahl der Todesopfer pro Tag mit der Einwohnerzahl einiger Städte der Welt vergleicht. Im Zeitraum 1942-1943 (Eröffnung-Schließung) wurden 912.000 Menschen getötet. - Anton - Besonders beeindruckend war für mich der Film über Samuel Willenberg, da er intensiv über seine Erlebnisse in Treblinka sprach. Das Leid, das er ertragen musste, ist unvorstellbar. So viele Menschen, die hier ihr Leben verloren haben, dürften nicht in Vergessenheit geraten. - Ancia - POWITANIEDie heutige Projektarbeit ließ kaum Emotionen offen. Wir waren in einer schulischen Einrichtung unweit Treblinkas zu Gast. Dort wurden wir durch die Schulleiterin und einen Geschichtslehrer sehr herzlich empfangen. Wie in Polen üblich saßen wir bei Tee, Kaffee und Keksen in entspannter Atmosphäre zusammen und lernten erfrischend offene Schülerinnen kennen. Die Verständigung fiel uns allen nicht leicht, doch mit Händen, Bildern und Google-Übersetzer hatten wir Erfolg. Eine Gruppe von Mädchen stach durch ihr Interesse an uns und unserem Vorhaben besonders hervor – Kinga, Dominika und Natalia. Diese Mädchen sind 16 jährig, befinden sich momentan in einer gastronomischen Ausbildung. Das beiderseitige Interesse an unserem Leben, der Kultur sowie Mentalität hat für einen nicht zu unterbrechenden Redefluss gesorgt. Mich persönlich hat fasziniert, was für eine selbstverständliche Gastfreundlichkeit und Akzeptanz jedem von uns gegenüber gebracht wurde. Genau deswegen haben wir uns entschieden diese drei Mädchen morgen ein Teil unseres Vorhabens werden zu lassen, um mehr über die Einstellung zu der Vergangenheit ihres Landes – zu Treblinka – erfahren zu können. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Dr. Kopuwka und die Schulleitung der „Zesput Szkut“ für ihr spontanes Ermöglichen dieses bewegenden Treffens. - Laura - Janusz Korczak '' ICH bin nicht hier dafür, dass mich die Menschen bewundern, ICH will etwas bewirken.'' Wir haben dieses Zitat gehört und viele von uns haben es unterschiedlich aufgefasst: Janusz Korczak... ...war bis zum Ende seinen Kindern und seinen Vorsätzen treu. (Lyta) ...bereitete [seine] Kinder [schonend mithilfe von Erzählungen, Theaterstücken sowie mit der Gründung eines Kinderparlaments] auf den [womöglich baldigen] Tod vor. (Anton) ...[machte die Menschen] hoffnungsvoller. (Antonia) Dieser beispielgebende Mensch darf niemals in Vergessenheit geraten ! ! ! Deshalb widmen wir Ihm diesen Eintrag, in Form eines kurzen detaillierten Info-Textes über seine Bedeutung für das fast vergessene Treblinka. Ein Mensch der niemals seine Selbstachtung verlor... Schriftsteller, Arzt und Pädagoge. Dieser Mann lebte für "seine" Kinder, unterstütze sie, opferte sich auf. Sein Leben galt ihnen.
Der Zeitraum seiner Geburt liegt zwischen dem 22. Juli 1878/'79 (Geburtsort: Warschau) Prägend für sein Handeln war vor allem sein Vater, ein Mann, welcher Respekt forderte und keine andere Dominanz als seine eigene zuließ. Einen Ort der Geborgenheit schenkte ihm seine Oma Emilia Gebicka. Geboren wurde er unter dem Namen Henryk Goldszmit, diesen Vornamen erhielt er der Tradition halber. Er entschied sich Arzt zu werden, studierte Medizin und erhielt sein Arzt-Diplom; 7 Jahre arbeitete er in der Pädiatrie verschiedener Krankenhäuser (Paris, Berlin). In Berlin erweiterte er durch ein zusätzliches Studium sein Wissen. 1912- Er gründet ein erstes Waisenhaus. 1913- Mit 35 Jahren eröffnet er dieses Waisenhaus (in Warschau) und schenkt damit Kindern ein Zuhause, Schutz, Betreuung und Lebensmotivation. Mit seiner Idee zur Gründung eines Kinderrates brachte er die Kinder dazu selbst über die eigenen Untaten zu urteilen mit dem Ziel der Vergebung. 1926- Eine Wochenzeitung der Kinder und Jugendlichen in Zusammenarbeit mit auszubildenden Lehrern stellte eine fremdartige Idee für sein Umfeld dar. Es folgten Erzählungen im Radio, in denen er von seinen Überzeugungen berichtete. Ein Beispiel: Ein guter Erzieher soll sich selbst erkennen, bevor er danach trachtet Kinder zu erkennen. 1939- Er stellt die Forderung Ruhe zu bewahren an die Allgemeinheit. 1940- Das letzte Geschenk an "seine" Kinder war das in dem Jahr stattfindende Sommercamp. 22. Juli 1942- Liquidierung des Ghettos und die damit verbundene Deportation der dort lebenden Menschen 6. August 1942- Korczak begleitet "seine" Kinder (192) in den Tod. Viele von euch verbinden mit dem Vernichtungslager Auschwitz Tod, Leid, Gewalt und Schrecken. Aber was verbindet ihr mit Treblinka? Kennt ihr überhaupt Treblinka? Nein? Wir kannten es bis vor kurzem auch nicht. Geht doch mit uns zusammen auf Spurensuche! Wir sind eine Gruppe, bestehend aus 20 Schülern, im Alter von 15-17 Jahren, die die Jahrgänge 9-11 am Burg-Gymnasium Wettin besuchen, welches sich im Saalekreis (Sachsen-Anhalt) befindet. Das wahrscheinlich recht Ungewöhnliche ist die Zusammensetzung. Wir setzen uns aus nur 2 Jungs und 18 Mädchen zusammen, unterstützt werden wir von zwei engagierten Lehrerinnen, Frau A. vertritt die ethische Seite unseres Vorhabens und Frau S. bringt uns den geschichtlichen Hintergrund näher. Unser Schulpate, Herr Peter Wetzel, ein Mann mit vielen Interessen und Initiator des Projektes, berichtet auf seiner gleichnamigen Facebook-Seite auch kontinuierlich über seine laufenden Projekte. Als Teil der Aufarbeitung begleiten uns vom Offenen Kanal Wettin Nils Albertsen und Lucas Wollny, die verantwortlich für Bild und Ton sind. Für uns unverzichtbar während unserer Gedenkstättenfahrt ist unser Dolmetscher Edward Sulek, ohne den die Aufarbeitung nicht möglich wäre. Unterstützt wird diese bis jetzt einmalige Studienfahrt von der Bethe-Stiftung, einer privaten Stiftung aus Nordrhein-Westfalen, sowie der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, die sich als Ziel gesetzt haben, derartige Projekte zu fördern. |
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Wir sind 2 Schülerinnen vom Burg-Gymnasium Wettin, Laura und Luisa, und verfassen die Einträge dieses Blogs gemeinsam Archives
September 2018
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